Neujahrsgeiger
Brauchtum im Jahreskreislauf: Rund um's neue Jahr
In den Tagen rund um Silvester und Neujahr gehen Musiker von Haus zu Haus, um den BewohnerInnen mit Musik ein gutes neues Jahr zu wünschen. Ursprünglich waren es Geiger, deshalb auch der Name „Neujahrsgeiger“.
Bei uns im Apfeldorf Puch ist es seit jeher die Blasmusik, die in kleinen Gruppen die Neujahrswünsche nach altem Brauch überbringt. Als Dankeschön der Hausbewohner gibt es eine kleine Spende für den Musikverein.
Traditionelle Lieder sind:
Wir griaßen den Hausherrn und seine Hausfrau,
wir griaßen die Söhne und Töchter Jungfraun,
wir griaßen den Knecht und wir griaßen die Dirn,
wir griaßen das Kindl, wos liegt in der Wiagn.
Was wünsch ma dem Hausherrn, wos mecht eahm liab sein,
an Beutl Dukaten oder viel mehr im Schrein,
viel Glück zu den Rindern, den Pferden und Schwein,
a fruchtbares Jahr und an Keller vull Wein.
Was wünsch ma da Hausfrau, wos is sie den wert,
a guldanes Kochgschirr, an silbernen Herd,
die Speiskammer finster, die Kuchl sche liacht,
und wann sie wos kocht …
Altes Neujahrslied:
Es ist ein Kind geboren, nicht weit von Bethlehem.
Das Jahr hat sich verloren, ganz stille und bequem.
Drum fangen wir ein neues an, im lieben Gottes Nam'.
Der Herr wird uns auch geben, was uns erfreuen kann.
Was wär man Hausherrn wünschen, zu diesem neun' Jahr,
ihm alles soll gelingen, was seine Meinung war.
Gott gebe ihm noch lange Zeit, ein frohes Wohlergehen,
das wir uns in der Zukunft einmal glücklich wiedersehen.
Was wär man der Hausfrau wünschen zu ihrem neun' Jahr,
wir wünschen ihr das Jesuskind, wohl auf dem Hochaltar.
Maria soll ihr Beistand sein in ihrem Lebenslauf,
Gott wird sie wohl aufnehmen, wohl in den Himmel auf.
Wir wünschen auch dem Ganzen Haus,
wir wünschen Glück und Segen,
wir wünschen euch die Einigkeit in eurem ganzen Leben,
und wenn ein Jahr vorüber ist, so kommt ein anders her
und wenn des Jahr vorüber ist, so kommen wir wieder her!!