Ratschenumzug
Brauchtum im Jahreskreislauf: Rund um Ostern
Im katholisch geprägten Raum „fliegen“ die Kirchenglocken am Gründonnerstag nach Rom. In dieser Zeit bis zur Auferstehung am Karsamstag übernehmen die Ratschenkinder die Aufgabe der Glocken. Sie gehen durch die Gassen und Straßen eines Ortes und ratschen anstelle der Glocken zu den wichtigen Tageszeiten bzw. zu den Gebetszeiten:
Ratschenlied:
Wir ratschen, wir ratschn den englischen Gruaß,
damit die Leut wissen, doß ma betn muaß.
Follts nida, follts nida auf engare Knia,
bets drei Vaterunser, drei Ave Maria.
Wir ratschn das erste Mal zamm
Wir raschtn, wir ratschn das erste Mal zsamm, weil die Glockn san gflog‘n noch Rom.
Wir ratschn, wir ratschn zsomm.
Die Ratschen zählen zu den Lärminstrumenten, welche durch das Gleiten eines Schallbrettes, der sogenannten „Flauder“, über eine Zahnradwalze, „die Riffel“, scharrende Geräusche erzeugt.
Gemeinsam mit der Volksschule wurde ein Ratschenbaukurs abgehalten. In dem Kurs konnten die Kinder ihre eigene Ratsche herstellen, die sie dann zu Ostern lautstark einsetzen konnten.